Warum WordPress eine immer bessere Alternative wird

Viele Webentwickler rümpfen die Nase, wenn der Kunde nach einer Lösung fragt, die auf dem Content Management System WordPress beruht. Sie sehen sich meistens als Fullstack-Developer, die nicht nur gestalten, sondern auch programmieren. Und genau dieser Teil ist bei WordPress zu einem großen Teil eliminiert.

Das freie CMS, das einst entwickelt wurde, um jedem die Möglichkeit für ein eigenes Blog zu geben, hat schon lange mehr zu bieten. Zwar hat man immer noch die Grundstruktur von Seiten und Beiträgen beibehalten, aber diese lassen sich heute wesentlich mehr anpassen. Mit dem neuen Gutenberg-Editor ist WordPress nochmals freundlicher für Anwender geworden, die wenig Erfahrung haben. Aber auch geübte Entwickler haben es jetzt leichter, Beiträge online zu stellen.

Beliebt bei den Suchmaschinen

WordPress hat natürlich auch seine Grenzen. Wer das nächste Amazon ins Leben rufen will, wird wohl selbst etwas programmieren müssen. Zwar lassen sich über Plugins auch Online-Shops betreiben, aber die Alternativen Drupal und Joomla sind hier eindeutig stärker. Dafür ist WordPress der Liebling der Suchmaschinen.

Der Grund liegt darin, dass Blogs schon immer den Anforderungen von Google und Bing nachkamen: Sie haben relevanten Text zu einem Thema, haben Bilder, Links und Zwischenüberschriften. Das sind immer noch wesentliche Faktoren bei der Suchmaschinenoptimierung, und in WordPress sind sie eingebaut. Außerdem werden keine dynamischen Seiten erzeugt, was die Suchmaschinen ebenfalls belohnen.

Zu einem Herausforderer von maßgeschneiderten Lösungen ist WordPress aber wohl erst durch die Themes geworden. Diese Gestaltungspakete kommen heute nicht mehr nur mit grafischen Elementen, sondern auch Funktionen. Wer eine Hotelbuchungswebseite ins Leben rufen will, findet hier ebenso fertige Lösungen wie ein Fotograf, der seine Bilder verkaufen will, oder ein Start-up, das einen Lieferservice anbietet.

Themes und Pakete helfen, Geld zu sparen

Zwar sind solche Komplettlösungen nicht kostenlos, sie sparen dem Kunden aber eine Menge Zeit und Geld. Und auch viele Web-Agenturen greifen darauf zurück. Sie suchen den Kundenwünschen entsprechend ein Paket aus, das die notwendigen Funktionen beinhaltet. Entspricht es auch noch den grafischen Vorstellungen, kann es dann einfach angepasst werden. Über Plugins können weitere Funktionen eingebaut werden. Und wenn man bestimmte Funktionen nicht von der Stange kaufen kann, lassen sie sich in WordPress auch recht einfach programmieren. Nach wie vor wird hier PHP als Hauptsprache verwendet. Allerdings zeigt der Gutenberg-Editor, dass man wahrscheinlich in naher Zukunft auf das modernere Java umsteigen wird.

Ein weiterer Nachteil von WordPress ist die Skalierbarkeit. Da es auf einer MySQL-Datenbank beruht, ist ab einer bestimmten Mengen von Seiten, Bildern und Beiträgen Schluss und es kann an die Performance gehen. Viele Plugins und ein langsamer Server machen das noch schlimmer. Probleme kann es aber auch bei dynamisch erzeugten Inhalten geben.

Und dann ist da das Sicherheitsproblem: WordPress ist nicht nur bei Anwendern beliebt, sondern auch bei Kriminellen. Die suchen nach immer neuen Sicherheitslücken und finden auch immer welche. WordPress versucht diese zwar so schnell wie möglich zu stopfen. Aber wer vergessen hat, die Auto-Updates einzuschalten, kann eine böse Überraschung erleben. Das betrifft noch mehr die Plugins, weil diese außerhalb des Zugriffs von WordPress liegen. Deswegen sollte man nur geprüfte Plugins von Anbietern verwenden, die auch regelmäßig Updates liefern.